Design Thinking Teams

Wie stellt man ein kreatives Design Thinking Team zusammen?

Design Thinking Teams haben die Aufgabe komplexe Probleme zu lösen und kreative, innovative Ideen zu entwickeln (Eine Idee ist genau dann innovativ, wenn Sie zu einer Innovation führt). Die Zusammenstellung eines Teams mit dieser Aufgabenstellung muss aus dieser Perspektive erfolgen. Folgende generelle Aspekte sind dabei zu beachten:

  • Multidisziplinarität und Heterogenität des Teams
    Die Teammitglieder eines Design Thinking Vorhabens ergänzen sich idealerweise in ihrem Wissen, ihren Kompetenzen, Expertisen und ihren Erfahrungen. Aus diesem Grund wählt man die Teammitglieder in der Regel aus verschiedenen Fach- oder Wissenschaftsdisziplinen, sowie aus unterschiedlichen Abteilungen und falls organisatorisch machbar auch aus mehreren Standorten eines Unternehmens. In gewissem Maße soll das Design Thinking Team auch heterogen zusammengefügt sein (Geschlecht, Alter, Unternehmenszugehörigkeit). Dies erhöht das Potenzial des Teams, unterschiedliche Perspektiven in den kreativen Prozess und die verschiedenen Phasen von Design Thinking einzubringen. Wichtig ist, dass im Design Thinking Team auf Augenhöhe und mit flacher Hierarchie zusammen gearbeitet wird.
  • Integration von Stakeholdern
    Mit der Integration von Stakeholdern ist die Beteiligung von den Personen am Innovationsprozess gemeint, die davon direkt betroffen sind, soweit dies für den Prozess als sinnvoll erscheint. So kann man beispielsweise bei der Entwicklung eines neuen, vielleicht familienfreundlicheren, Arbeitszeitmodells für die Mitarbeiter eines Unternehmens die Personalabteilung, Führungskräfte mit Personalverantwortung, Mitarbeiter, den Betriebsrat, und die Geschäftsführung ins Boot holen. (Vielleicht lohnt sich sogar die Beteiligung von nicht im Unternehmen angestellten Familienmitgliedern von Mitarbeitern!?)
  • Optimale Zahl der Teammitglieder
    Effektive Design Thinking Teams sollten eine Teammitgliederzahl von neun Personen nicht überschreiten. Möchte man mehr Personen in den innovativen Prozess integrieren, sollte man sich die Bildung von mehreren Teams überlegen, die gleichzeitig an einer Problem- oder Aufgabenstellung arbeiten. Häufig zeigt sich, dass gerade die Unterschiedlichkeit der Lösungsvorschläge von mehreren Teams sich positiv auf die Kreativität aller Beteiligter auswirkt. Das ideale Design Thinking Team hat fünf bis sieben Mitglieder.

Wie wählt man Teammitglieder für Design Thinking Prozesse?

Nachdem oben die generelle Herangehensweise an die Zusammenstellung von Design Thinking Teams erläutert wurde sind hier Charaktereigenschaften von Teammitgliedern gelistet, die für kreative Prozesse im Team bevorzugt werden:

Ein Design Thinking Team in Action
Ein Design Thinking Team in Action
  • Experimentierfreude
    In Design Thinking Prozessen werden wilde Ideen exploriert und Prototypen (insbesondere zu Beginn des Prozesses) vom Team gebaut. Experimentierfreudige Menschen können sich leicht auf derart eher ungewöhnliche Vorgehensweisen einlassen und finden sogar Freude daran.
  • Optimismus
    Häufig wird die Ansicht vertreten, pessimistische oder über die Maßen kritische Personen würden die Generierung von Ideen eher blockieren. Optimistische Personen neigen dazu, auch mutige Ideen einzubringen und lassen sich konstruktiv auf die Gedanken der Design Thinking Teammitglieder ein.
  • Kommunikative Kompetenz
    Gerade in Design Thinking Prozessen ist die Fähigkeit gefragt, komplexe Sachverhalte sowohl in Worten als auch durch Bilder ausdrücken zu können. Eine gewisse Gabe der Visualisierung wirkt sich produktiv auf den Prozess aus.
  • Empathie
    Design Thinking möchte ganz bewusst die Perspektive des Kunden oder der Zielgruppe, auf die eine Innovation ausgerichtet ist, erforschen. Empathisches Vermögen erleichtert es dem Team, sich in Stakeholder und insbesondere in Kunden hineinzuversetzen.
  • Intuition
    Intuition bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, richtige Entscheidungen treffen oder Zusammenhänge erahnen zu können, ohne dabei auf konkretes Wissen oder Fakten zurückgreifen zu können. Die im Design Thinking Prozess explorierte Idee wird durch Intuition schneller und früher zu einer machbaren und kundenorientierten Lösung führen. Der Faktor Intuition ist ganz eng mit der Empathie verbunden.
  • Integratives Denken
    Durch integratives Denken werden verschiedene Ideen in einem Lösungsvorschlag vereint. Genauso können in dieser Lösung unterschiedliche Aspekte einer Problemstellung mitgedacht werden. Diese Fähigkeit hilft dabei, die vielen Ideen, die im Rahmen von Design Thinking entstehen können, schnell und sinnvoll zusammenzuführen.
  • Neugierde und Lernfähigkeit
    Neugierige Personen bringen einen natürlichen Antrieb mit, neue Ideen zu entwickeln und neue Informationen zu erforschen, die für die Entstehung einer Innovation mit Design Thinking wichtig sind. Dies erfordert auch die Fähigkeit innerhalb eines Prozesses neue Erkenntnisse zu verarbeiten und aus gemachten Fehlern zu lernen.
  • Teamfähigkeit
    Es erscheint selbstverständlich, dass die Mitglieder eines Design Thinking Teams eine gewisse Teamfähigkeit aufweisen sollten. Jedoch sind Design Thinking Projekte anspruchsvolle Vorhaben, in denen wenig Zeit ist, die Teamfähigkeit von Mitgliedern erst zu entwickeln. Erfahrung mit gemeinsamer Arbeit im Team auf ein Ziel hin ist deshalb von großen Vorteil. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Teammitglieder keine eigene Agenda mitbringen, denn dies könnte sich kontraproduktiv auf das kreative Potential des Teams auswirken.

Das Erfahrungs- und Wissensprofil eines Design Thinking Teammitglieds (T-Shape / drippy T)

Das "Drippy-T" Modell
Das „Drippy-T“ Modell

Die Arbeit mit dem Desig Thinking Ansatz geschieht interdisziplinär. Deshalb benötigen Teammitglieder Fähigkeiten in zwei Dimensionen. Sie benötigen Expertenwissen in ihrer persönlichen Disziplin (vertikale Achse) und breites Allgemeinwissen, um sich in andere Fachbereiche eindenken zu können.

Das sog. „T-Shape“ Modell wurde von der Firma McKinsey & Company entwickelt und von der Wissenschaft um das „drippy T“ Konzept erweitert. Drippy Ts sollen mehr der Realität entsprechen, da Personen zwar häufig in einer Disziplin besonderes Expertenwissen erworben haben, darüber hinaus jedoch weitere Disziplinen, Fachbereiche und Themenfelder mit fundierten Einblicken und Wissen bestehen.

Teammitglieder mit einer drippy T oder T-shape Ausrichtung ihres Wissens und ihrer Erfahrungen fällt es leicht, disziplinübergreifend zu kommunizieren und fachbezogene Impulse durch Teamkollegen nachzuvollziehen. Bei der Auswahl von Design Thinking Teammitgliedern für ein Design Thinking Projekt sollte deshalb darauf geachtet werden, dass man den Erfahrungs- und Wissenshintergrund der potenziellen Kandidaten entsprechend reflektiert und bewertet.

Die Moderation eines Design Thinking Teams

Die zielorientierte, effiziente und effektive Arbeit des Design Thinking Teams gewährleistet ein sog. Facilitator, ein Design Thinking Coach. Er nimmt im kreativen Prozess eine zentrale Rolle ein und ist für die Steuerung des Prozesses und die Moderation des Teams verantwortlich und bringt dafür die Design Thinking Methodik und Tools ein. Erfahren Sie hier, welche Aufgaben ein Design Thinking Coach im Team erfüllen muss und welche Voraussetzung er mitbringen muss. Zum Design Thinking Coach!

Die richtige Teamkultur für kreative Prozesse finden

Neben der personellen Zusammenstellung des Design Thinking Teams ist die Herstellung einer entsprechenden kreativitäts- und innovationsfördernden Teamkultur ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg. Erfahren Sie hier, wie eine solche Kultur geschaffen werden kann.